GEGEN DIE WAND – Sonntags Zeitung

März 26, 2011

STREETART PRÄGT NEBST STADTBILDERN DIE GESAMTE
LIFESTYLE-ÄSTHETIK. EINE ÜBERSICHT ÜBER DIE GRÖSSTE
GLOBALE GESTALTUNGSBEWEGUNG, DIE ZUNEHMEND VON DER
STRASSE ABKOMMT

 

Nichts ist vor ihr sicher. Sie erobert Stromkästen, Mauern, Laternenpfosten, Fensterläden, Häuserwände, Bushaltestellen. Ist geklebt, gestanzt, gedruckt, gemalt, gesprayt. Das Zeitzeugnis, das überall auftaucht, besteht nicht nur aus Schriftzügen wie die Graffiti, aus denen es entstand, sondern ist meist figurativ. Manchmal überschneiden sich Graffiti und Streetart. Doch während Graffiti-Schriften vor allem Präsenz markieren, ist die Aufgabe von Streetart die Intervention: Der öffentliche Raum wird einbezogen. Und macht im besten Fall auf etwas aufmerksam. Wie das Kunstwerk des Streetartist ZEVS, der ein gelbes McDonalds-Logo bluten liess. Oder die Ghadhafis, die – ebenfalls blutend – zurzeit Benghazi schmücken. Streetart-Werke sind ebenfalls in Schweizer Städten zu entdecken. Nicht selten sind es auch Collagen oder Kleber, die später vom Putzdienst entfernt werden: Das Temporäre macht den Charme der Streetart, auch Urbanart genannt, erst aus. (von Claudia Schmid)

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